Vor wenigen Tagen rief mich ein Genosse an und ich erfuhr, Manfred Peter hat sich das Leben genommen.
Manfred und ich hatten nur sporadisch Kontakt, aber ich verfolgte immer gerne seine kämpferische Beiträge im gefangenen info (https://www.gefangenen.info/), zuletzt in Ausgabe 431, seinen Aufruf einem Insassen zu schreiben, der in der Psychiatrie drangsaliert werde. Er selbst hatte über 2 Jahrzehnte in der forensischen Psychiatrie verbringen müssen, ist erst vor Monaten freigelassen worden. Er hatte sich nie den Mund verbieten lassen und in ebenso direkter wie wuchtiger Sprache auf die Mißstände in den Psychiatrieren, auch auf die Todesfälle hingewiesen und für die Änderung der bestehenden Verhältnisse gekämpft.
Der Stiefel im Rücken (der Titel ist ein Zitat aus einem Gedicht von Thomas Brasch von 1977), er verfolgte Manfred auch nach der Freilassung. Erst eine Wohnungskündigung, dann habe die Bank sein Konto gesperrt – und am Ende sah Manfred nur noch den Ausweg Suizid.
Seine Stimme wird fehlen!
Thomas Meyer-Falk, z.Zt. Justizvollzugsanstalt (SV),
Hermann-Herder-Str. 8, 79104 Freiburg
https://freedomforthomas.wordpress.com
http:// www.freedom-for-thomas.de
Ein würdiger Nachruf!!!
Traurig, wenn man es an sich heran lässt.
Was war das für ein Mensch?
Ausgabe 431 ist nicht abrufbar.
http://www.gefangenen.info/ausgabe/2020/431/
Gibt es noch mehr Leute die raus kommen und es nach so kurzer Zeit nicht schaffen (wollen?)?
Natürlich, gibt es noch Leute die aus der Sicherungsverwahrung heraus kommen.Aber, es gibt auch Leute, die möchten einfach nicht mehr raus.Vorallem diese die sich nicht eingestehen können, daß Sie im Leben voll versagt haben und sich nun als Opfer positionieren ,mit den Worten ,(ich hab doch nichts gemacht und ich habe keinen Schaden zugeführt. Das ich nicht lache. Mit jeder Straftat setzt man einen anderen Menschen Schaden zu.Egal in welcher Form.