Gefängniswärter auf Motorrädern …

LOGOS: unter www.jailriders.de

Wer sich mit den Aktivitäten der Gefängniswärter und Bediensteten beschäftigt, der stößt auf die sonderbarsten Blüten.
So gibt es schon seit Jahren Zusammenschlüsse von Wärtern und anderen Gefängnisbediensteten, die Motorradfans sind. In Rockermanier organisieren sie sich mit hierarchischer Struktur (Präsident, Vize-Präsident etc.) und entsprechenden Namen, Logos und Aufnähern für ihre Kutten (= Motorradjacken).
Wer sich gerade die Logos näher ansieht, kommt nicht umhin, Bezüge zu (neo)nazistischen Hintergründen zumindest nicht für unmöglich zu halten.

Harmlos noch das Logo der Heimsheimer (Baden-Württemberg) Motorradfreunde: „Jail Riders“, dazu ein stilisiertes Bild eines Motorradfahrers, der durch eine Gefängnismauer bricht. Dann gibt es die „Jail House Heroes Celle“ (Niedersachsen), die „Motorradgruppe Wolfenbüttel“ aus Niedersachsen, letztere führen ein Wolfsgesicht im Logo.
Gewagter schon das „Jail Riders Rollkommando Wiesbaden“; hierzu muss man wissen, dass in der Gefängnissprache ein „Rollkommando“ einen Trupp prügelnder Wärter darstellt, die Gefangene misshandeln. Insofern ist der Begriff durchaus zweideutig.
Eher etwas naiv das Logo der „Jail-Riders Hamburg“; ein Gesicht hinter einem Gefängnisgitter, das weit gespreizt ist ( http://www.jailridershh.de).
Die Kasseler Wärter mit Motorrad haben sich zusammengeschlossen im Motorradclub „Key Warrior Kassel“ (Key Warrior offenbar in Anspielung auf den Umstand, dass Wärter die Schlüsselgewalt inne haben in den Knästen).

„Haft-Kraft Kiel“ lässt Assoziationen an „Kraft durch Arbeit“ zu. Relativ unzweideutig jedoch sind Motorradclubs von Vollzugsbeamten, die sich „Odins Vasallen“ nennen oder jenes Chapter namens „Dungeonkeepers Germany“, die in ihr Wappen nicht nur die szenetypische Flagge aus den Farben schwarz, weiß und rot integrierten, sondern zusätzlich zwei indisch-nordische Symbole, die durchaus stilisierte Hakenkreuze darstellen können.

Dresdner Beamte firmieren unter der „Jailhouse Crew Dresden“, ebenfalls in den typischen Farben schwarz-weiß-rot und Frakturschrift.

Laut der webseite der Heimsheimer Jailriders ( http://www.jailriders.de) ist für den 02. – 04. Juli 2010 ein bundesweites Treffen in Düsseldorf geplant.
Die „Kerkermeister NRW“ ( http://www.kerkermeister-nrw.de) absolvieren auch mal Treffen mit anderen Motorradclubs und führen dann einen „Germanischen Fünfkampf“ (u.a. offenbar bestehend aus Tauziehen und „Häuptling tragen“) und anschließendem Strip-Club-Besuch auf St. Pauli durch.

Es dürften kaum Zweifel an der Gesinnung von Beamten im Justizvollzug bestehen, die sich unter Flaggen mit den Farben des deutschen Reichs „schwarz-weiß-rot“ oder stilisierten Sonnenrädern (alias Hakenkreuz) zusammen finden.

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA – Z. 3113, Schönbornstr. 32, D-76646 Bruchsal
http://www.freedom-for-thomas.de
http://www.freedomforthomas.wordpress.com


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Kommentare

Eine Antwort zu „Gefängniswärter auf Motorrädern …“

  1. Avatar von Klaus Rerr
    Klaus Rerr

    Na und? Warum sollen sie all das nicht tun? Übrigens gibt es keine „prügelnden Gefängniswärter2! Es gibt Justizvollzugsbeamte die die Sicherheit und Ordnung in Gefängnissen aufrecht erhalten, manchmal eben mit dem Hilfsmittel der unmittelbaren Gewalt! Nötig ist dies nur, weil verurteilte Verbrecher, die sich auch in der Freiheit nicht an Recht und Gesetz halten konnten, in der Haft (in der es ihnen bestimmt nicht schlecht ergeht) Randale machen müssen und sich auch dort gegenseitig auf die Nase hauen, was die Beamten (leider) unterbinden müssen! Iht Artikel strotzt nur so von Vorurteilen, klingt wie geschrieben von jemandem der im Gefängnis saß und sich nicht bewußt macht, das er für sein Handeln das ihn hinter Gitter gebracht hat selbst verantwortlich ist! Nicht die „Wärter“ sperren ein, das macht der Richter, nach einer Verhandlung, die nötig war weil jemand schwer gegen das Gesetz verstoßen hat, nämlich der Verbrecher!

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