Rund zehn Jahre ist es nun her, dass Smily sich den Stuttgarter Justizbehörden durch seinen Gang ins Exil entzogen hatte. Körperliche Konfrontation mit Neonazis, Graffiti auf einem Polizeiauto und ähnliches wurde ihm vorgeworfen. Nach zehn Monaten Untersuchungshaft wurde er entlassen. Er entschied sich, lieber einige Jahre das Land zu verlassen, als die Strafe, die ihm drohte abzusitzen. Nachdem alles verjährt war, kehrte er zurück nach Deutschland. Über die Hintergründe des Verfahrens, seine Zeit im Exil und die Rückkehr nach Deutschland schrieb Smily ein Buch: „Haftantritt ausgesetzt“. Auf Vorträgen erzählt er von dieser Zeit und will die Risiken und auch die Möglichkeiten aufzeigen, die in einem solchen Weg liegen.
Angesichts der Repressionen gegen Antifaschist:innen, ob exemplarisch genannt, im Zusammenhang mit dem Antifa-Ost-Verfahren oder dem Budapest-Verfahren, gewinnt die Vorstellung, durch den Gang ins Exil sich der staatlichen Verfolgung zu entziehen, an Aktualität. Schon vor rund 30 Jahren gingen drei Menschen aus Berlin ins Exil, haben sich in Südamerika ein neues Leben aufgebaut und dort zwischenzeitlich die Anerkennung als Flüchtlinge erhalten. Ihnen droht aber weiter strafrechtlliche Verfolgung, sollten sie vor Ablauf von 40 (!) Jahren nach Deutschland zurück kehren.
Am 03.12.2024 trat Smily in Dresden auf. Dort wird alljährlich an den Tod von Riccardo erinnert, einem jungen Antifaschisten der ebenfall ins Exil ging, um der deutschen Justiz eine Verfolgung zu verunmöglichen. Allerdings nahm Riccardo sich dort 2017 das Leben.
RDL war in Dresden und sprach vor der Veranstaltung mit Smily über dessen Exilzeit aber auch darüber, weshalb er in Veranstaltungen darüber spricht.
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