Die Badische Zeitung und ein antisemitischer Leserkommentar – Im Dialog mit dem Chefredakteur

Die Badische Zeitung (BZ) ist die auflagenstärkste Tageszeitung in der südbadischen Region rund um Freiburg. Immer wieder fragen sich Leser:innen, wie es um die Blattlinie bestellt ist. Den einen ist die BZ zu „links-grün“, anderen wiederum zu bürgerlich. Dann die Kommentarspalten der Online-Ausgabe der BZ: immer wieder finde ich dort rechte, mitunter auch antisemitische Bemerkungen von Leser:innen. Als ich versuchte, einem dieser Menschen etwas entgegen zu setzen, stellte ich fest, dass mein Kommentar nicht etwa umgehend freigeschaltet wurde, sondern ich bekam den lapidaren Hinweis, erst müssten sich menschliche Moderator:innen über den Inhalt dessen was ich da geschrieben habe, beugen. 

Das war letzlich der Ausgangspunkt für eine E-Mail an den Herausgeber der BZ, Wolfgang Poppen, der sich zwar nicht meldete, aber immerhin der Chefredakteur Stephan Schröter, der in einen Dialog treten wollte.

Im Vorfeld klärte ich mit Stephan Schröter, dass ich ihn ggf. zitieren würde, wenn wir miteinander telefonieren. Über das was wir dann in einem Telefonat sprachen, berichte ich hier im Rahmen eines Kommentars.

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5 Jahre Aufstand in Belarus – Ein Austellungsbesuch in Dresden

Am 9. August 2025 jährte sich zum fünften Mal der Aufstand in Belarus gegen das autoritäre Regime von Lukaschenko. Es war der größte Aufstand, den Belarus seit seiner Unabhängigkeit erlebt hatte. Alle Teile der Gesellschaft gingen auf die Straße. Seitdem werden Menschen in Belarus wegen ihrer Teilnahme an den Protesten verfolgt und in Gefängnisse und Strafkolonien geschickt. Die Unterdrückung dauert bis heute an.

Unter dem Titel „Against Fatherland – 5 Jahre Aufstand in Belarus“, wurde in Dresden im Rahmen einer Ausstellung an den Jahrestag des Aufstandes und die damaligen Proteste erinnert. Zu sehen war die Ausstellung 10 Tage lang in der „Hole of Fame“.

Im letzten Jahr wurde die Ausstellung in Warschau gezeigt, organisiert von Aktivist*innen, die in Belarus an dem Aufstand selbst beteiligt waren.

Anarchist:innen aus Dresden, von Anarchist Black Cross, hatten die aktivistische Ausstellung in die sächsische Hauptstadt geholt und stellten Photos aus, die den Aufstand dokumentieren.

Für Radio Dreyeckland war ich in Dresden. Dort habe ich mit Nina, einer Person aus der Orga der Ausstellung, über verschiedene sozialen Gruppen die den Aufstand in Belarus getragen haben gesprochen. Insbesondere die Rolle von Flinta*-Personen und von Anarchist*innen.

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Prozess gegen Maja T. in Ungarn – Urteil für Januar erwartet – weiterhin Isolationshaft!

Maja, eine non-binäre Person, wird von Ungarn beschuldigt, 2023 im Rahmen eines alljährlichen Nazigedenkens, Neonazis körperlich angegriffen zu haben. Im vergangenen Jahr wurde Maja nach nach Ungarn überstellt, viele sagen: verschleppt. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Überstellung per einstweiliger Anordnung untersagt und mittlerweile diese auch auch im Hauptsachverfahren für verfassungswidrig erklärt.

Gegen ihre menschenunwürdigen Haftbedingungen in Ungarn hat Maja im Sommer, bis an die Schwelle des Todes, mit einem Hungerstreik protestiert. Seit einigen Wochen läuft in Budapest der Prozess wieder weiter. Das eigentlich für letzte Woche vorgesehene Urteil ist noch nicht gefallen.

Für RDL sprach ich mit Wiebke, die Majas Prozess in Budapest besucht hat. Wiebke erzählt mir von ihren Eindrücken, den Abläufen im Gerichtssaal und den Bedingungen, unter denen Maja T. festgehalten wird.

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Freiburg: Tattoo Circus 2025 – Post an Gefangene hilft ihnen zu überleben!

Am vergangenen Wochenende fand in Freiburg der zweite Tattoo Circus statt. Ein solidarisches Festival, das sich zwischen Kunst, Aktivismus und Rebellion bewegt. Hier geht es nicht nur ums Tätowieren, sondern vor allem um Antirepressionsarbeit, um Austausch, Workshops, Musik und gelebte Solidarität.

Einer dieser Workshops hieß „Briefe an Gefangene schreiben“, geleitet von Jessie und mir. Gemeinsam haben wir Menschen versucht zu ermutigen, den ersten Schritt zu wagen, einen Brief oder eine Karte an inhaftierte Personen zu schreiben.
Für RDL ich sprach mit Jessie darüber, wie der Workshop lief, was Hürden sein könnnen, einer inhaftierten Person zu schreiben, und wie sie selbst das Wochenende beim Tattoo Circus erlebt hat.

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Rechte von Gefangenen und deren Angehörigen stärken – Prof. Dr. Knop: Dringend mehr Transparenz nötig!

Professor Dr. Knop hatte 2018 in Berlin den Verein „Tatort Zukunft e.V.“ mitgründete. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt,für einen „gerechten, humanen und effektiven Umgang mit Kriminalität“ zu werben.

Ich sprach für Radio Dreyeckland mit dem Kriminologen Professor Knopüber dessen Projekt „Recht verständlich„, als Teil von „Tatort Zukunft“ und das darauf abgezielt hatte, Gefängnisinsass:innen und deren Angehörigen bessere Zugänge zu rechtlichen Informationen zu ermöglichen. In einfacher Sprache, mehrsprachig sowie barrierearm.

Er lehrt an der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Aus finanziellen Gründen wurde das Projekt 2024 beendet.

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Widerstands-Kollektiv – Wir richten keine Appelle an die Politik- wir handeln selbst!

Protestaktionen gegen das, was Aktivist:innen ‚Klimakiller‘ nennen – also Konzerne und Events, die massiv zur Klimazerstörung beitragen gibt es immer wieder.

Unter dem Motto Keine Party für Klimakiller‘ gab es zuletzt bundesweite Aktionen, zum Beispiel bei der Internationalen Automobil-Ausstellung und den Cruise Days in Hamburg wo im Hamburger Hafen Kreuzfahrten als romantisches Spektakel präsentiert werden– mit Lichtershows, Feuerwerk und Hunderttausenden Besucher:innen.

Hinter diesen Protesten steht unter anderem das Widerstands-Kollektiv – eine Gruppe, die sagt: Wir nehmen Demokratie selbst in die Hand und organisieren uns kollektiv.

Was treibt sie an, wie arbeiten sie – und was wollen sie politisch erreichen? Darüber sprach Eika Jacob, Pressesprecherin des Widerstands-Kollektivs und selbst Mutter von vier Kindern, mit mir für Radio Dreyeckland.

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Verhandlung gegen Holocaustrelativierer erneut verschoben

Das Landgericht Freiburg hatte schon für letztes Jahr eine Berufungsverhandlung gegen Meinrad Spitz, einem Holocaustrelativierer und Querdenkenker angesetzt. Diese wurde damals schon und nun erneut vertagt. Jetzt auf kommendes Jahr. Es geht um Vorwürfe im Zusammenhang mit den Corona-Protesten aus dem Jahr 2021, für die Spitz im Januar 2023 vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.

Für Radio Dreyeckland habe ich mich beim Landgericht kundig gemacht über den Sachstand und wundert mich über den neuen Gerichtstermin im kommenden April.

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Bau-mit-Aktion auf Stühlinger Kirchplatz – Kulturkiosk baut auf Mithilfe

Seit 14 Jahren engagiert sich der Kunst- und Kulturverein Schwere(s)Los als soziokulturelles Zentrum im Stühlinger. Nun expandiert er, denn auf dem unweit des Kunst- und Kulturvereins gelegenen Kirchplatz, entsteht der Kulturkiosk.

Am 18. September fand auf dem Stühlinger Kirchplatz die Eröffnung der Schlussphase statt: im Rahmen gemeinsamer Bau-Aktionen, soll der in ökologischer Bauweise entstandene Kulturkiosk, bis März 2026 fertig gestellt werden. Ein Großteil des Holzes stammt aus der Stadthalle. Holz das dort zuvor als Trennwände verwendet wurde, als in der Stadthalle Geflüchtete untergebracht waren.

Für Radio Dreyeckland war ich an dem sonnig-warmen Freitagnachmittag vor Ort und habe mit Initiatorinnen aus dem Verein gesprochen und der Rede des Ersten Bürgermeisters Ulrich von Kirchbach zugehört.

Die nächsten Bau-Mit-Aktionstage sind schon bis Ende September geplant.

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